Model United Nations Baden-Württemberg 2017
Vom 11. bis 15. Mai 2017 fand in Stuttgart unser jährliches UN-Planspiel Model United Nations Baden-Württemberg statt. Rund 400 Schüler*innen und Studierende aus ganz Deutschland und deutschen Auslandsschulen befassten sich in zehn simulierten UN-Gremien mit 13 aktuellen weltpolitischen Themen und verabschiedeten acht Resolutionen und zwei Resolutionsentwürfe. Von Pascal Thiel
Vier Tage lang wurde das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle in der baden-württembergischen Landeshauptstadt zum Hauptquartier der Vereinten Nationen.
Im Fokus unseres seit 2002 jährlich stattfindenden Planspiels standen dabei verschiedenste aktuelle weltpolitisch relevante und brisante Themen. Als Beispiele sind unter anderem zu nennen: der Atomkonflikt mit Nordkorea, eine Reform des Sicherheitsrates, ein Nuklearwaffenverbot, eine Postwachstumsökonomie, die Beteiligung von Jugendlichen in Friedensprozessen, die Neuregelung der Beteiligung an UN-Blauhelmmissionen, das Recht auf Bildung, moderne Sklaverei und Zwangsarbeit, die Stärkung der Stellung der Frau in Wirtschaft und Entwicklung, sowie das Problem panafrikanischer Fluchtströme. Dabei debattierten die Delegierten der UN-Mitgliedstaaten und die NGO-Vertreter*innen in Sicherheitsrat, Generalversammlung und Co. so effektiv, dass am Ende acht Resolutionen und zwei verabschiedete Resolutionsentwürfe zu Buche standen.
Neu bei MUNBW 2017: die Krisensimulationen. Gab es in den Jahren zuvor immer eine Krisensituation, mit der sich immer die Delegierten des Sicherheitsrats beschäftigten, befassten sich in diesem Jahr sich zwei eigenständige Gremien – die Gruppe der Erweiterten Sieben (G7+) und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit – über die gesamte Dauer der Konferenz mit einem sich ständig ändernden Szenario. Vor der Konferenz über die tatsächlichen Themen im Unklaren gelassen – schließlich sollten sie auf die unbekannte und sich ständig entwickelnde Situation angemessen reagieren – nahmen die 24 Teilnehmenden in den beiden Gremien die Rolle von Staats- und Regierungschefs ein. Tagten sie zu Beginn noch zum Thema „Wirtschaftliche Folgen des Terrorismus“, ging die Debatte aufgrund dramatischer Wendungen schnell in eine andere Richtung.
Begleitet wurden die Gremien und Krisensimulationen von zwei Presseteams, die per Zeitung und Video multimedial über die Konferenz berichteten und ein Abschlussvideo produzierten:
Auch über die Debatten hinaus bekamen die Teilnehmenden bei MUNBW 2017 einiges geboten. Inspirierende Momente auf der Eröffnungsfeier mit Landtagspräsidentin Muhterem Aras, internationales After-Work auf dem Diplomatenball und interessante Workshops unter anderem mit dem ehemaligen Vorsitzenden des UN-Menschenrechtsrates Dr. Joachim Rücker. Unser Dank geht an alle Teilnehmenden, die die Konferenz mit ihrer Begeisterung groß gemacht haben. Ganz besonders aber an das Organisationsteam unter der Leitung von Annika Seidel, Daniel Bogado Duffner und Florian Gehm, welches mit seinem Engagement und seiner Hingabe das Projekt ermöglicht hat. Auch danken wir den zahlreichen Sponsoren und Förderern von MUNBW für ihre Unterstützung.