Commission on the Status of Women 2023
DMUN bei der 67. Commission on The Status of Women (CSW) im März 2023 bei den UN in New York City
Wir, Jan und Jasmin, waren im März bei der Commission on the Status of Women (CSW) der UN in New York. Wir hatten das Glück an die letzten Konferenztagen in New York zu besuchen und konnten so noch einen kleinen Blick in die große Konferenzwelt der UN zu werfen.
Bei der CSW ging es in diesem Jahr um ein Thema, das uns beide sehr interessiert: Die Gleichberechtigung von Frauen im globalen Prozess der Digitalisierung. Wir erzählen euch gleich mehr zu den Debatten, aber erstmal zurück zu unserem Erlebnis: Finde den richtigen Raum in einem riesigen UN-Komplex! Nachdem wir unsere Badges abgeholt und die Flughafen-gleichenden Sicherheitskontrollen hinter uns gelassen haben, ging die Suche los und sie war deutlich schwieriger als gedacht. Immerhin hat die Suche uns in den Hauptsaal der UN geführt, den wir alle aus den Nachrichten kennen. Natürlich haben wir für euch ein Foto gemacht! Entgegen unserer naiven Erwartung fand die General Assembly der CSW allerdings nicht dort, sondern in einem deutlich kleineren Saal statt.
Als wir den Raum endlich gefunden hatten (Suchzeit mindestens 60 Minuten) haben verschiedene NGOs ihre Beiträge zu der Debatte gegeben. Theoretisch wären auch wir als Vertreter der DMUN redeberechtigt! Aber da wir nur zur Stippvisite da waren, haben wir natürlich lieber den anderen die Bühne überlassen. Die Themen und Herausforderungen, die die NGOs zum Thema Frauen in der Digitalisierung angebracht haben, waren sehr vielfältig.
Zum einen ist da die Ungleichheit in der Ausbildung von Frauen: Bis heute sind immer noch deutlich weniger Frauen als Männer Programmierinnen, Frauen schätzen ihre eigenen Skills im Bereich Technologie signifikant schlechter ein und viele Informatik-Studiengänge haben einen starken Männerüberschuss. Wie können wir also dafür sorgen, dass die bereits bestehende Gender Ungleichheit, zum Beispiel bei Einkommen, sozialer Sicherheit und individuellen Freiheiten sich nicht wieder verstärkt, wenn digital literacy zu einem immer wichtigeren Gut werden? Viele NGOs haben darauf gedrängt, dass wir die Verbessrung digitaler Kompetenzen gezielt bei Frauen stärken! Immerhin waren viele Pionierinnen in der Informatik Frauen!
Auch an der Infrastruktur müssen wir arbeiten. Viel weniger Frauen als Männer haben Zugang zu digitaler Infrastruktur und natürlich lernen sich digitale Skills nur, wenn wir sie auch anwenden. Gerade NGOs aus dem globalen Süden haben dieses Thema fokussiert, um Ungleichheit zu bekämpfen!
Andere NGOs haben auf die Gefahren für Frauen hingewiesen, die gerade in sozialen Medien, für Frauen bestehen. Frauen werden deutlich häufiger auf sozialen Medien angegriffen, gemobbt und bedroht. Damit wir auch in der Digitalisierung Gleichberechtigung erreichen können, müssen wir uns gegen Hate Crime einsetzen und die Plattformen durch Regulierungen dazu zwingen entschlossen gegen Hassbotschaften in ihren Netzwerken vorzugehen.
Und nicht zuletzt werden Frauen in einer digitalisierten Welt nicht nur von anderen Menschen, Trolls und anonymen Nutzern angegriffen, sie werden auch von den Algorithmen selber diskriminiert. Setzen wir Algorithmen beispielsweise in Bewerbungsverfahren ein, diskriminieren diese oft Frauen: Beispielsweise, weil sie erkennen, dass bisher keine Person mit einer längeren Elternzeit eine Führungsposition im Unternehmen hatte. Dafür müssen die Algorithmen das Geschlecht der Bewerberinnen nicht einmal kennen.
Es gibt also reichlich Herausforderungen bei unserem Kampf für Gleichberechtigung auch von Frauen – auch im Bereich Digitalisierung. Wir müssen uns dringend dafür einsetzen, dass Frauen digitale Skills lernen und im Netz vor Hass geschützt werden! Leider waren wir zum Ende der Konferenz nicht mehr in New York und haben deshalb die Beschlüsse der Kommission nicht mitbekommen. Aber der Einsatz so vieler diverser NGOs zu dem Thema in der ganzen Welt hat uns sehr beeindruckt!