DMUN bei der Commission for Social Development (CSocD) der UN 2024
DMUN bei der Commission for Social Development (CSocD) im Februar 2024 bei den UN in New York City
Die Commission for Social Development (Kommission für Soziale Entwicklung, CSocD) ist eine von 8 Fachkommissionen des Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) der UN. Da DMUN beim ECOSOC akkreditiert ist, konnten wir auch dieses Jahr vom 05.02. bis zum 12.02. an der CSocD teilnehmen.1946 wurde die CSocD, ursprünglich „Social Commission“ genannt, gegründet. Sie besteht aus mittlerweile 46 vom ECOSOC gewählten Staaten und findet jährlich in den UN Headquarters in New York statt. Dabei soll sie die UN in Fragen zu sozialer Entwicklung beraten. Die Themen dieses Jahr waren (übersetzt und gekürzt):
• Die Förderung sozialer Entwicklung zur Beschleunigung der Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und Beseitigung der Armut.
• Der Einfluss der digitalen Transformation auf inklusives Wachstum und Entwicklung.
Seit dem Weltgipfel für Soziale Entwicklung 1995 spielt die CSocD eine zentrale Rolle in der Implementierung der Kopenhagener Erklärung. Diese ging aus dem World Summit for Social Development hervor, welches ein Treffen war, das 1995 in Kopenhagen stattfand. Zum damaligen Zeitpunkt war er das größte Treffen von hochrangigen Personen überhaupt. In der Kopenhagener Erklärung wurden Ziele und Aktionspläne zu den Themen Ungleichheit, soziale Integration, Armut, Arbeitslosigkeit formuliert. Die Staaten einigten sich, Frieden und Sicherheit zu fördern, die Entwicklung in den am wenigsten entwickelten Ländern zu beschleunigen und Ressourcen für sozialen Fortschritt bereitzustellen. Ein ähnliches Treffen soll bald stattfinden, um neue Richtlinien zu setzen.Um noch einmal zur CSocD zurückzukommen: Grundlegend besteht eine solche Konferenz aus der allgemeinen Debatte, die jeden Tag zwei mal drei Stunden stattfindet, sowie häufig parallel stattfindenden „Side Events“. In der allgemeinen Debatte können die Staaten und Nichtregierungsorganisationen (auf Englisch Non-Governmental Organisations, NGOs) ihre angemeldeten Redebeiträge formulieren. Außerdem gibt es Podiumsdiskussionen mit Expert*innen. Side Events hingegen werden häufig von NGOs veranstaltet. Hier finden Podiumsdiskussionen statt, wobei alle Teilnehmenden Fragen und Anmerkungen formulieren können.Nun aber zu unserer Erfahrung auf der Konferenz: Zu Beginn haben wir viel Zeit in der allgemeinen Debatte verbracht und den Redebeiträgen der Staaten zugehört. Ab Tag zwei haben wir außerdem diverse Side Events besucht. Die Themen reichten dabei von einem Rückblick auf die bisherigen Fortschritte in der Umsetzung der Kopenhagener Erklärung über Sexualbildung und Obdachlosigkeit bis hin zu dem Einsatz digitaler Technologien in einer fortschrittlichen Bildung. Gerade aus den Side Events haben wir sehr viel mitgenommen, da die dort besprochenen Themen interessant und konkret waren.
Neben dem offiziellen Konferenzprogramm hatten wir auch weitere spannende Termine. So haben wir die Jugenddelegierten Deutschlands zum Abendessen getroffen. Diese haben uns einiges dazu erzählt, wie ihr Alltag als Jugenddelegierte abläuft und wie Diplomatie aussieht. Beispielsweise ist uns klarer geworden, dass allein kleine Unterschiede in den verwendeten Begriffen teilweise Ausdruck einer großen Meinungsverschiedenheit in den Debatten sind. Nach dem Gespräch haben wir die Konferenz noch einmal anders wahrgenommen. Außerdem haben wir die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschlands zu den Vereinten Nationen besucht und uns dort zur aktuellen Rolle Deutschlands bei der UN informiert. Deutschland setzt sich momentan bei der UN für die Themen Klima und Sicherheit ein, stimmt sich häufig eng mit EU ab und steckt gerade viel Arbeit in die Planung des „Summit of the Future“.
Die Arbeit von NGOs lebt auf der Konferenz gerade auch vom Austausch untereinander. Am Freitag hat hierzu das Civil Society Forum stattgefunden. Dort haben wir viel darüber gelernt, wie verschiedenste Organisationen auf der ganzen Welt für soziale Entwicklung aktiv sind. Außerdem haben wir uns die Chance nicht entgehen lassen, zwei Sitzungen des Sicherheitsrates beizuwohnen. Anders als auf der CSocD äußern Staaten hier sehr klar, wenn sie Meinungsverschiedenheiten haben. Es zeigten sich in unseren vielfältigen Eindrücken auf der Konferenz also verschiedenste Facetten der Diplomatie.
Wir hoffen, dieser Bericht konnte einen kleinen Einblick in unsere sehr erlebnisreiche und spannende Zeit bei der CSocD bieten. Wir sind überzeugt: Eine Teilnahme lohnt sich.