Zusammen für globale Lösungen zu globalen Problemen – DMUN auf der 67. UNDPI-NGO-Konferenz
Die jährliche NGO-Konferenz des Department of Public Information (DPI) der Vereinten Nationen ist das wichtigste und größte Vernetzungstreffen aller akkreditieren Nichtregierungsorganisationen. Zusammen mit 2000 anwesenden Vertreter*innen von 500 NGOs aus über 100 Ländern war DMUN bei der 67. UNDPI-NGO-Konferenz in New York vor Ort.
In diesem Jahr fand die NGO-Konferenz des DPI unter dem Motto “We the Peoples… Together Finding Global Solutions for Global Problems“ statt und führte damit die Diskussionen der 66ten NGO-Konferenz fort, welche 2016 in Südkorea stattfand und sich mit dem Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ beschäftigte.
DMUN-Delegierte in Doppelrolle
Neben 2000 internationalen NGO Vertreter*innen war auch unser Vereinsmitglied Johanna Schwarz im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York vor Ort, in diesem Jahr sogar in einer Doppelrolle. Neben ihrer Rolle als Vertreterin von DMUN repräsentierte Johanna auch das UN DPI Youth Representatives Steering Committees – eine Gruppe von 20 internationalen Jugendvertreter*innen, welche das UNDPI in Jugendfragen beraten und sich für mehr Jugendpartizipation bei den bei den UN akkreditierten Nichtregierungsorganisationen einsetzen.
Da das UNDPI Youth Representatives Steering Committee aktiv in die Konferenzplanung eingebunden war und beispielsweise die Organisation der Jugendveranstaltungen und die Beratung der Jugendvorsitzenden der Konferenzgremien verantwortete, reiste Johanna bereits einen Monat vor Konferenzbeginn nach New York, um vor Ort das Team zu unterstützen. In zahlreichen abendlichen Meetings und unzähligen Telefonkonferenzen wurden unter anderem eine Fashionshow mit nachhaltiger Mode und der Youth Hub – eine Fläche im Vorraum der UN-Generalversammlung, die als Treffpunkt der Jugendvertreter*innen während der Konferenz und der Visualisierung der Jugendarbeit bei den Vereinten Nationen diente – geplant.
Wichtiger Input für Youth Outcome Declaration
Neben den organisatorischen Aufgaben fiel auch das Verfassen der Youth Outcome Declaration in das Aufgabengebiet des Teams. Parallel zur Conference Declaration – dem Konferenzdokument, welches als Absichtserklärung die auf der Konferenz getroffenen Beschlüsse festhält – wird seit 2016 ein separates Jugend-Manifest geschrieben, um den Gedanken und Forderungen der Jugendvertreter*innen besonderes Gehör zu schenken. Als DMUN-Mitglied setzte sich Johanna in den Planungstreffen im Vorfeld der Konferenz verstärkt dafür ein, dass die Relevanz von informellen und non-formalen Bildungsangeboten für die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Forderung nach einer strukturellen Jugendbeteiligung auf allen Entscheidungsebenen sowie die Anerkennung der Führungsrolle von Jugendlichen bei Umsetzung der Agenda 2030 in die Youth Declaration eingebunden wurde. Die beschlossene Declaration “We the Future” findet ihr hier.
Während der Konferenz selbst nahm Johanna an verschiedenen Roundtable-Diskussionen und Workshops teil und war als Rednerin zum DPI-Koordinationstreffen aller auf der Konferenz anwesenden Jugendvertreter*innen eingeladen, um über die Chancen und Herausforderungen europäischer Jugendpartizipation zu sprechen. Außerdem knüpfte sie interessante Kontakte in die Zivilgesellschaft und zu hochrangigen Diplomaten wie der Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen für Globale Kommunikation, Alison Smale. Besonders inspirierend war der Austausch mit den vielen Jugendvertreterkolleg*innen, die 44 Prozent der Registrierungen stellten und damit die 67. UNDPI-NGO-Konferenz zu der Zivilgesellschaftskonferenz mit der stärksten Jugendvertretung in der Geschichte der Vereinten Nationen machten.
DMUN im Outcome Declaration Committee mit dabei
Das definitive Highlight der Konferenz war für Johanna – neben der Zumba-Tanzstunde am zweiten Konferenztag – die Einberufung als Jugendvertreterin in das Outcome Declaration Committee (ODC), um sicherzustellen, dass die Stimme der Jugend Einklang in die finale Konferenzdeklaration fand. Zusammen mit ihrer Kollegin Jadayah Spencer vom DPI Youth Representatives Steering Committee stieß Johanna am Nachmittag des ersten Konferenztages zum ODC dazu, um den letzten Entwurf zu überarbeiten und zu finalisieren, damit in der Abschlusszeremonie am nächsten Tag alle NGO-Vertreter*innen über diesen abstimmen konnten.
Als anvisiertes Ziel zur Fertigstellung der Deklaration wurde vom Komitee die Schließzeit des UN Hauptquartiers, 21:00 Uhr New Yorker Zeit, gewählt. Da sich allerdings gegen 20:30 Uhr abzeichnete, dass das Komitee die strittigen Punkte nicht mal zur Hälfte diskutiert hatte, wurde beschlossen für den Rest der Diskussionen in den Co-Working Space We Work umzuziehen, wo zur gleichen Zeit auch die Mitglieder des Youth Subcommitees die Jugend-Erklärung finalisierten. Nach einer Runde Pizza und Keksen für alle sowie genügend Kaffee, Cola und Tee wurden die internen Verhandlungen fortgesetzt, für die Integration von spezifischen Ideen geworben und an der Formulierung bestimmter Artikel gefeilt. Schlussendlich stand um 5:55 Uhr morgens – nach knapp 14 Stunden durchgehender Arbeit – die finale Outcome Declaration der 67. UN DPI/NGO Konferenz. Am Nachmittag des zweiten Konferenztages wurde sie von den 2000 NGO-Vertreter*innen durch Akklamation verabschiedet (zum Nachlesen hier verfügbar).
Die gute und produktive Zusammenarbeit in dem 10-köpfigen Outcome Declaration Committee, in welchem das jüngste Mitglied 24 Jahre und das Älteste 92 Jahre alt war, zählt für Johanna zu einer der schönsten Erinnerungen der 67. UN DPI/NGO Konferenz: „Das war gelebte intergenerationale Zusammenarbeit auf höchstem Niveau“. Wir freuen uns schon auf die 68. UN DPI/NGO Konferenz in Salt Lake City im nächsten Jahr!