DMUN bei der 56. Sozialentwicklungskommission in New York City
Die Sozialentwicklungskommission der Vereinten Nationen hat die Aufgabe, soziale Ungleichheiten in der Welt abzubauen. Einmal jährlich kommt sie zu einer großen Konferenz zusammen. So auch 2018. Wir waren mit dabei.
Die Sozialentwicklungskommission (Commission for Social Development, CSocD) orientiert sich besonders an der sogenannten Agenda 2030 und den dazugehörigen globalen Zielen für Nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Schwerpunktthema dieses Jahr: Armutsbekämpfung und Herausforderungen sozialer Entwicklung.
Wir waren mit vier Delegierten dabei: unseren Mitgliedern Nasime Salehi, Sarah Bressan, Seyda Takis und Daniel Bogado Duffner. Während der Treffen der Nichtregierungsorganisationen konnten sie sich aktiv bei der Formulierung der NGO-Deklaration zur diesjährigen Sozialentwicklungskommission einbringen und an der Planung der Arbeitsschwerpunkte für die nächste CSocD im Jahr 2019 mitwirken.
Unsere Forderung: Mehr informelle Bildungsangebote im Rahmen der Vermittlung der SDGs an Jugendliche und junge Erwachsene. Diese stieß bei den anderen NGO-Vertreterinnen und -vertretern auf großes Interesse, haben wir doch reichlich Erfahrung mit informeller Bildung für Jugendliche, beispielsweise durch unsere UN-Simulationskonferenzen. Durch informelle Bildung werden nicht nur wichtige Schlüsselkompetenzen, sondern auch Themen wie Menschenrechte und globale Entwicklungsziele vermittelt, die in formellen Lehrplänen oft wenig Platz finden. Daher hat sie neben der Schulbildung eine enorme Bedeutung.
Auf ein Date mit den deutschen Jugenddelegierten
Bestärkt wurden wir in unserer Forderung nach mehr informeller Bildung auch durch die Rede der Deutschen Jugenddelegierten, Anaick Geißel und Mio Kuschick. Die beiden hatten während eines ganzen Jahres Forderungen deutscher Jugendlicher gesammelt, um sie vor der Generalversammlung und der Sozialentwicklungskommission der Vereinten Nationen vorzutragen.
Als engagiertes DMUN-Mitglied und durch ihre direkte Einbindung in die Arbeit der deutschen Delegation zur CSocD ermöglichte Anaick unserer Delegation zudem intensive Einblicke in die Verhandlungen der Kommission. Als Dank überreichten wir ihr ein ganz besonderes Geschenk: Die „BiWiNa SDG-Klötze“, die uns freundlicherweise vom Verein BiWiNa zur Verfügung gestellt wurden.
Der Verein BiWiNa (Bildung, Wirtschaft, Nachhaltigkeit), mit Sitz in Bonn, strebt den Ausbau und die Stärkung von Wirtschaftskompetenz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Sie haben sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zur Verbreitung der SDGs zu leisten. Hierfür entwickelten sie in Zusammenarbeit mit der Siebengebirgsschule Bonn in Bad Godesberg die „BiWiNa SDG-Klötze” um Diskussionen über die SDGs und ihre Zusammenwirkung in allen Bereichen der Bildung zu unterstützen.
Spannende Side Events
Insgesamt bot uns die CSocD und die parallel stattfindenden Events zahlreiche Möglichkeiten, mit anderen jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und sich zu vernetzen. Etwa beim gleichzeitig mit der CSocD stattfindenden Youth Forum des Wirtschafts- und Sozialrates mit einem ganz besonderen Special Guest: der Gesandten des Generalsekretärs für Jugend.
Zudem gab es die Möglichkeit, im Rahmen einer Nebenveranstaltung mit anderen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen geleiteten Organisationen ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen mit verschiedenen Organisationsstrukturen auszutauschen. Konkret ging es um Finanzierungsmodelle und um Strategien, um Wissen bei Generationenwechseln in der Organisation zu erhalten. Wir nehmen solche Veranstaltungen immer gerne mit, profitieren von so einem Erfahrungsaustausch doch immer beide Seiten.
Außerdem standen viele Themen auf der Agenda, die Jugendliche in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. So ging es bei den deutschen Jugenddelegierten Anaick und Mio um die Frage, wie man Jugendlichen die SDGs besser vermitteln kann. Ein Ansatz: Weniger Wert auf den exakten Wortlaut der Forderungen legen, stattdessen die grundsätzlichen Werte der SDGs vermitteln.
Ein weiteres Beispiel: Eine Nebenveranstaltung machte uns darauf aufmerksam, dass bei dem Gelingen von Peacebuilding-Missionen vor allem Jugendliche ein ausschlaggebender Faktor sind. So belegen es zahlreiche Studien dieses noch jungen Forschungsfeldes.
Und auch digitale Themen standen auf der Agenda: So besuchten wir eine Veranstaltung zum Thema Sozialunternehmertum für SDGs durch Blockchain und Kryptowährungen. Hier wurden Möglichkeiten erörtert, wie von jungen Menschen geleitete Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs durch Blockchain und Kryptowährungen wirksam gefördert werden können. Ein sehr interessantes Thema, bei dem wir viel Neues mitnehmen konnten. So könne die Verwendung von Blockchain-Technologien beispielsweise dazu beitragen, Entwicklungen bei den SDGs zu überwachen, und Erfolge von Organisationen zu präsentieren, und somit das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit, inklusive potenzieller Investoren, beispielsweise aus der Industrie, zu wecken.
Wir können zusammenfassend auf eine sehr prägende Zeit im UN-Hauptquartier in New York City zurückblicken. Eine Teilnahme an der jährlich stattfindenden CSocD lohnt sich!