40 Jahre “Brandt-Kommission” – DMUN im mit anderen jungen Engagierten im Auswärtigen Amt
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der “Brandt-Kommission” für internationale Entwicklungsfragen, hat das Auswärtige Amt hochrangige Experten und junge Multiplikatorinnen zu einer Konferenz in Berlin eingeladen. Auch wir von DMUN waren dabei.
Die “Brandt-Kommission” wurde 1979 durch den ehemaligen deutschen Außenminister und Bundeskanzler Willy Brandt ins Leben gerufen.
“Aus der Stärke des Rechts darf nie das Recht der Stärkeren werden.”
Die Bilanz von 40 Jahren “global governance” – also globalen Regierens über nationale Grenzen hinweg? Da waren sich die Expert*innen einig: Trotz einiger Fortschritte sind globale Ungerechtigkeit, Armut und nachhaltiges Wirtschaften die zentralen Herausforderungen der Weltgemeinschaft.
In den Diskussionen wurde aber auch deutlich, was sich seitdem geändert hat. In den Fokus gerückt sind Fragen zu Migration und die Versicherheitlichung entwicklungs- und migrationspolitischer Diskussionen. In Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Lage rief der Bundesaußenminister dazu auf, sich statt militärischer Aufrüstung auf gemeinsame Interessen und den Abbau von Ungleichheit zu konzentrieren:
“Wir müssen anfangen, globale Entwicklungsziele mit denen zu besprechen, die sie betreffen!”
Vor allem aber die Bedeutung junger Menschen in der politischen Debatte wird endlich anerkannt. So wies beispielsweise der leitendende Gouverneur der Metropole Lagos in Nigeria Akinwunmi Ambode darauf hin, dass fast ein Drittel der Menschen auf dem Afrikanischen Kontinent unter 30 Jahre alt sind – und damit zur Jugendgeneration gehören. Auch Achim Steiner, Chef des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, betonte, dass junge Menschen im öffentlichen Diskurs Verantwortung übernehmen müssten.
Besonderen Mut machten die Beiträge von Elsie Kanza, Vorsitzender der Regionalstrategie für Afrika des World Economic Forum. Sie sagte, dass es sich bei Jugendlichen nicht um die “nächste Generation” handle, sondern einfach um “die Generation, deren Stimme heute vernachlässigt wird”.
“Gestaltung unser aller Zukunft ist zu wichtig, um sie allein den Regierungen zu überlassen.“
Im Vorwort des 1979 erschienenen Reports zur Brandt-Kommission rief Willy Brandt dazu auf, neben Politiker*innen auch Jugendliche in den öffentlichen Dialog über die globale Zukunft einzubeziehen. Ganz in diesem Sinne durften am Ende der Veranstaltung junge Multiplikator*innen des Global Diplomacy Lab den Bundesaußenminister mit ihren innovativen Ideen für eine bessere Zukunft herausfordern.
Nach diesem erfrischenden Austausch sind wir zuversichtlich, dass die anwesenden Expert*innen und Diplomat*innen in Zukunft ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Vorschläge junger Menschen haben.
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Mehr Informationen zur “Agenda 2030”, den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, gibt es bei UNICEF und DMUN.
Sarah Bressan. Berlin, 31.08.2017